Erste urkundliche Erwähnung
Ereignis-Datum: 5. Mai 0860
Der erste schriftliche Hinweis auf die Existenz des Dorfes Wehrden und zugleich auf die Herkunft der Siedler in diesem Raum findet sich als Eintrag einer Schenkung in den Corveyer Traditionen. Im Jahre 822 wurde das Kloster Corvey an die Weser verlegt. Über das Grundvermögen Corveys wurden später Aufzeichnungen angelegt, die in knapper Form die Lage des Besitzes und oft auch den Namen des Stifters, die Zeugen der Übertragung und den Anlass der Schenkung nennen. Diese Aufzeichnungen werden heute als „Corveyer Traditionen“ bezeichnet.
Unter den im 9. Jahrhundert an die Abtei gemachten Stiftungen ist in Form einer undatierten Notiz auch eine Schenkung der Witwe Haduwy überliefert, in der der alte Ortsname Weredun genannt wird. Die Schenkung erfolgte in der Zeit zwischen 826 und 876, da diese Notiz in der ältesten Reihe der „Corveyer Traditionen“ steht. Das exakte Jahr lässt sich allerdings nicht genau bestimmen. Aufgrund der bekannten Lebensdaten zu den in der Notiz genannten Personen kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Schenkung um das Jahr 860 erfolgte.
Die Witwe Haduwy stammte aus einem angesehenen und einflussreichen sächsischen Adelsgeschlecht. Sie war eine Tochter des Grafen Asig (Esiko) im sächsischen Hessengau. Nach dem Tode ihres Mannes und ihrer Söhne machte Sie um 860 dem Kloster Corvey die in der Notiz überlieferte große Schenkung für das Seelenheil der Verstorbenen und trat dann selbst in den geistlichen Stand in das Frauenstift Herford ein, welches von ihrer Tante Addila als Äbtissin geleitet wurde. Nach dem Tod ihrer Tante wurde sie später deren Nachfolgerin als Äbtissin im Stift Herford. Sie starb in hohem Alter im Jahre 887 und wurde als Selige verehrt.
Nach der Schenkung wurde das Kloster Corvey der eigentliche Grundherr auf dem Wehrdener Gebiet und blieb es fast 950 Jahre bis zum Jahr 1803.