Wehrden – das Weserdorf
Ereignis-Datum: 1. Januar 1342
Das Augenfälligste an Wehrden ist naturgemäß seine Lage an der Weser. Der Fluß bot in unruhigen Zeiten eine gewissen Schutz nach Osten, bedrohte aber zuweilen durch Hochwasser das Eigentum oder gar das Leben der Wehrdener. Das größte Hochwasser, das die Weser je führte, war wohl das des Jahres 1342. Dann folgten die Hochwasser, nach der Höhe des Wasserstandes, der Jahre 1552, 1643 1682, 1841, 1799, 1943, 1946, 1764, 1909, I947, I926, l939. Wehrden hatte wegen seiner direkten Lage an der Weser viel unter Hochwasser zu leiden. Besonders stark wurde immer das Unterdorf in Mitleidenschaft gezogen. Unvergessen bleibt vielen älteren Wehrdenern die Bombardierung der Edertalsperre. Nachdem am 17.5.1943 die Sperrmauer der Edertalsperre durch britische Bomber zerstört wurde, kam es am nächsten Tag zu einem Hochwasser von katastrophalem Ausmaß. Das Wasser der Weser erreichte die Dorfmitte und war vor der Bäckerei Potthast kniehoch. Es zog sich erst gegen Abend langsam zurück und hinterließ eine Spur der Verwüstung.
Bis die Eisenbahn und das Kraftfahrzeug den Warenverkehr übernahmen, war die Oberweser ein bedeutender Handelsweg. Davon profitierten auch die Wehrdener. Bevor die Dampfschiffe aufkamen -1843 passierte erstmals ein Dampfschiff den Weserort- konnten sich Pferdebesitzer ein willkommenes Zubrot beim Treideln, dem Flussaufwärtsziehen der Lastkähne, verdienen. Eine Gierseil-Fähre setzte ganze Fuhrwerke über die Weser und ersparte den Gespannen die weiten Umwege über die Brücken. Wehrden war bis 1960 ein wichtiger Fährort, der mit dem Bahnhof noch an Bedeutung gewonnen hatte.
Von der einstmals bedeutenden Weserschifffahrt sind heute auf der Oberweser praktisch nur noch der touristische und der Freizeitverkehr von Bedeutung.
Das gilt auch für die beliebte Weserfähre, die heute vor allem Wanderer und Fahrradfahrer von einem Ufer zum anderen übersetzt.